mare liberum | mare clausum
Regie, Produktion, Kamera: Karl Wratschko
Dauer: 1 Minuten 50 Sekunden
Drehformat: 16mm, s/w, stumm
Vorführformat: 16mm und DCP
Premiere: Zeta Art Center & Gallery, Tirana
SYNOPSIS:
Der Experimentalfilm 'mare liberum | mare clausum' visualisiert die Entwicklungsgeschichte der territorialen Eingrenzung der Weltmeere. Im 17. Jahrhundert verfasste der Jurist und Philosoph Hugo Grotius die über lange Zeit einflussreiche Schrift 'mare liberum'. In dieser plädierte er dafür, dass das Meer für alle frei zugänglich sein sollte. Niemand habe das Recht, anderen den Zugang zu verweigern. Eine Gegenposition ließ nicht lange auf sich warten. In 'mare clausum' argumentierte der britische Jurist John Selden einige Jahrzehnte später, dass das Meer analog zum Landterritorium zur nationalen Aneignung geeignet sei. Nach langen Disputen resultierte aus diesen Theorien eine Synthese. Das offene Meer ist nunmehr internationales Gewässer, die Küstennähe ist nationalisiert.
Der Film 'mare liberum | mare clausum' visualisiert die sich über Jahrhunderte abspielende Eingrenzung der Meere anhand der Variation von mehreren filmischen Techniken: Sieben unterschiedliche Aufzeichnungsgeschwindigkeiten (12, 16, 18, 20, 24, 48, 64 Bilder/Sekunde) gepaart mit sieben unterschiedlichen Einstellungsgrößen. Für jede Einstellung wurde dabei die gleiche Meteranzahl an 16mm-Filmmaterial verwendet, was zu einer unterschiedlichen Länge der sieben Einstellungen führte.