MISSING
Foto-Performance zusammen mit God's Entertainment
Im Rahmen der Eröffnung des "GGGNGM - Guggenheim in Floridsdorf?" am 17.09.2020 am Spitz in Wien
SYNOPSIS:
Erinnern ist ohne den Akt des Fixierens nicht
denkbar. Vieles schreibt sich von selbst in das individuelle oder
kollektive Gedächtnis ein, anderes erfordert den bewussten Willensakt
der Fixierung. In der Fotographie ist das Fixieren ein gezielt gesetzter
Schritt, um ein gerade belichtetes Geschehen für die Zukunft
festzuhalten. Geschieht das Fixieren nicht, kann dem Vergessen
buchstäblich zugesehen werden.
In Wien sind im 20. Jahrhundert
unzählige Menschen und ihren Geschichte(n) verschwunden. Die installative
Fotoarbeit MISSING hat es dem Publikum ermöglicht, einerseits
Zeugenschaft des Verschwindens, andererseits Zeugenschaft des Erinnerns
abzulegen.
16 Portraits von Menschen, die aus dem Bezirk
Floridsdorf in Wien während des 2. Weltkrieges von den Nationalsozialist*innen umgebracht worden sind, wurden
auf großformatigem Fotopapier im Vorfeld ausbelichtet. Die Bilder
wurden dann vor Publikum in einer Wanne entwickelt und in einem rot
ausgeleuchteten Raum aufgehängt. Nach einer gewissen Zeit wurde das
Licht im Raum eingeschaltet und das Publikum konnte zusehen, wie die
Bilder sich langsam schwärzen und am Ende (fast) ganz verschwinden. Als
Ergänzung zur performativen Fotoarbeit wurde eine Buch mit den
Biographien der 16 portraitierten Menschen ausgestellt.
Inspiriert von Ulays Arbeit 'Fototot'.
Gefördert
von SHIFT III - Basis Kultur Wien, Kulturamt der Stadt Wien - MA7 und
Bezirk Floridsdorf; unterstützt durch das DÖW/Memento Wien
Fotos: Andreas "Muk" Haider